Geboren wurde ich in Zittau (im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechische Republik). Schon sehr frühzeitig war ich quasi besessen von Technologie – seit ich meinen ersten GameBoy in den Händen hielt, wollte ich wiesen, wie dieser magische Kasten funktioniert. Als ich dann 11 (oder 12?) war, begannen meine erste Schritte in die Welt der Programmierung. Schon damals wurde mir sehr schnell klar, was ich nach der Schule machen wollte.
Leider ist Informatik nach wie vor gravierend unterrepräsentiert im deutschen Schulwesen. Damals war es noch schlimmer. Ich war darauf angewiesen, mir das meiste davon autodidaktisch anzueignen, zum Beispiel durch eigene Videospielprojekte.
Natürlich wurde ich dadurch, dass ich in vielerlei Hinsicht anders war, auch als typischer Nerd angesehen und entsprechend behandelt (siehe Neurodivergenz).
In späteren Schuljahren entdeckte ich dann auch meine Liebe zur Musik durch den Schulchor, welcher mich stark prägte und viele Weichen für meine weitere Entwicklung stellte.
Nach meinem Abitur im Jahr 2014 startete ich mein Informatik-Studium an der Technischen Universität Dresden. Während eines Projektes im dritten Semester kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Deep Learning, was zu meiner weiteren Spezialisierung in diesem Gebiet führte. Nach meinem Abschluss Ende 2020 begann ich eine Vollzeitstelle in der Softwareentwicklung mit Fokus auf KI.
Im September 2021 kam ich das erste Mal in Kontakt mit der Kink- und Shibari-Szene. Das Seil wurde schnell zu einem Special Interest von mir, das mich gar nicht mehr losgelassen hat. Die Szene (bzw. korrekter: die Ansammlung an verschiedenen Bubbles) ist gleichzeitig viel, viel größer als man denkt und auf der anderen Seite ein Dorf. Es gibt ebenso einen großen Overlap zwischen Queerness, Kink, nichtmonogamen Lebensweisen und Neurodivergenz. Diese Identitäten und Lebensweisen zu unterdrücken, zieht viele psychische Konsequenzen nach sich.
Leider sind all diese Themen noch immer mit vielen Mythen und vor allem Tabus verbunden. Abseits der jeweiligen Kreise trauen sich viele kaum, öffentlich darüber zu sprechen – aus Angst vor Missgunst, übler Nachrede und allgemeiner Ablehnung. Ich bin das Versteckspiel leid und möchte meinen Teil dazu beitragen, das zu ändern. Es sind signifikante Teile meiner Persönlichkeit und Identität, ich verbringe einen großen Teil meiner Freizeit damit und ich habe dadurch unfassbar viel darüber gelernt was es heißt, ein freier und selbstbestimmter Mensch zu sein.